Leipzig


Verwaltung: Sachsen, Stadtkreis Leipzig
Fläche: 148,58 km²
Einwohnerzahl: 494.200
Lage: An Parthe, Pleiße und Weiße Elster

Wirtschaftsstruktur: Aufgrund der zentralen Lage in Europa hat sich Leipzig frühzeitig zu einem wichtigen Handels- und Wirtschaftszentrum entwickelt. Führende Wirtschaftsbranchen sind: Braunkohletagebau, Maschinenbau, Chemische Industrie, Druckereien, Verlage, Elektroindustrie, Rauchwaren. Die Rauchwarenindustrie zählte bis 1945 zu den bedeutendsten der Welt, wurde aber nach Westdeutschland verlagert. Wegen der frühen Bedeutung als Handelsplatz (erste Märkte im 12. Jahrhundert) hat sich Leipzig als internationale Stadt entwickelt. Jährlich finden Pelzauktionen, die Leipziger Messe (Herbst, Frühjahr) und andere Messen statt. Seit der Deutschen Einheit wird auch die Leipziger Buchmesse, die auf eine lange Tradition zurückblickt, wieder abgehalten.

Verkehr:
Leipzig verfügt über einen internationalen Flughafen und stellt für den Eisenbahnverkehr einen Knotenpunkt dar.

Besondere Einrichtungen:
Leipzig zählte zu den wichtigsten Standorten in der ehemaligen DDR. Wichtige Einrichtungen waren:
Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR
Sächsische Akademie der Wissenschaften

1. Geschichte der Stadt

1017: Erstmalige Nennung der Burg Leipzig am Schnittpunkt wichtiger Handelswege; Aufbau einer Kaufmannssiedlung.
1165: Ortschaften erhalten Stadtrecht; Befestigung der Stadt; erste Märkte werden abgehalten.
1409: Gründung der Universität Lipsiensis.
1497: Märkte werden durch kaiserlichen Beschluß zu Messen erhoben.
1539: Einzug der Reformation.
1544: Erneuerung der Universität in Humanistischer Ausrichtung; Buchhandel und Buchdruck erleben einen starken Aufschwung.
Ab 17. Jahrhundert: Forcierung des Rauchwarenhandels neben Buchdruck und -handel.
1723-1750: J. S. Bach ist Kantor an der Thomaskirche; Caroline Neuber reformiert das deutsche Theater; J. C. Gottsched bestimmt maßgeblich die Ausprägung der deutschen Hochsprache; Leipzig ist geistiges Zentrum Deutschlands.
18.-19. Jahrhundert: Napoleonische Kriege führen zu schweren Schäden, Rückschlägen in Leipzig.
16.-19.10.1813: Völkerschlacht bei Leipzig: die verbündeten russischen, schwedischen, österreichischen und preußischen Truppen besiegen im Befreiungskrieg die französische Armee Napoleons I.
1815: Gebietsabtretungen.
1833: Leipzig wird Mitglied des deutschen Zollvereins.
1848: Leipzig ist ein bedeutender Mittelpunkt für die Arbeiterbewegung und Aufstände.
1863: Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins mit A. Bebel und W. Liebknecht.
19. Jahrhundert: Industrialisierung führt zu wirtschaftlichen Aufschwung und einem Anstieg der Bevölkerung.
1945: Leipzig ist im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden.
1952-1990: Leipzig ist Stadt des Bezirkes Leipzig.
Oktober 1989 bis März 1990: Leipziger Montagsdemonstrationen sind Zeichen der Protestbewegung in der DDR, die zum Sturz der SED-Regierung führen.
3.10.1990: Leipzig wird Stadt des Bundeslandes Sachsen.

Anfang des 19. Jahrhunderts begann die Umgestaltung der Stadt, nachdem die ehemaligen Festungsanlagen zerstört waren. Folgende Bauwerke prägen das Bild der Stadt:
Bayerischer Bahnhof (1841-1844)
Alte Buchhändlerbörse (1836)
Hauptpost (1836)
Neues Theater (1864-1867)
In der Gründerzeit errichtete Gebäude waren vor allem Messe- und Kaufhäuser.
Reichsbankgebäude (1886-1888)
Konzerthaus (1882-1884)
Peterskirche (1882-1885)
Taborkirche (1902-1904)
Riquethaus (1908)
Gebäude des Zoologischen Gartens (1889-1900), nach 1945 umgebaut zur Kongreßhalle
Städtisches Kaufhaus (1893-1901)
Specks Hof (1908-1909)
Mädlerpassage (1912-1914), mit Auerbachs Keller
Petershof (1927-1929), im Stil der neuen Sachlichkeit

Wichtige Bauwerke des 20. Jahrhunderts sind:
Bahnhof (1907-1915), zu der Zeit der größte Kopfbahnhof Europas
Deutsche Bücherei (1914-1916)

Wiederaufgebaut bzw. neu errichtet wurden nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg:
Opernhaus (1956-1960)
Interhotel "Am Ring" (1963-1965)
Neues Gewandhaus (1977-1981)
Altes Rathaus (1556)
Alte Waage (1523)
Alte Börse (1678-1687)
Thomaskirche (14.-15. Jahrhundert)
Nikolaikirche (14. Jahrhundert)

Bildungseinrichtungen der ehemaligen DDR:
Karl-Marx-Universität (Name seit 1953)
Technische Hochschule
Pädagogische Hochschule
Institut für Literatur `Johannes R. Becker'
Hochschule für Musik
Theaterhochschule
Hochschule für Grafik
Hochschule für Buchkunst
Deutsche Hochschule für Körperkultur
Handelshochschule

Kulturelle Einrichtungen der ehemaligen DDR:
Deutsche Bücherei
Museum für Völkerkunde
Museum der Bildenen Künste
Musikinstrumentenmuseum
Museum des Kunsthandwerks
Opernhaus
Zahlreiche Theater
Thomanerchor
Gewandhausorchester

Freizeit:
Zoologischer Garten
Botanischer Garten

4. Außerdem

Im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung finden vielseitige Umgestaltungen und Änderungen statt. Ein Beispiel ist die wieder ins Leben gerufene Leipziger Buchmesse und die Wiedereröffnung des Hauses des Deutschen Buchhandels.


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